So oft sagen mir Frauen beim Fotografieren: „Ach, wenn ich doch nur zwei Kilo weniger wiegen würde…" Immer diese zwei Kilo, egal ob dünn oder nicht so dünn. 

Ich frage mich

Was wäre dann? Würdest du endlich ein glückliches Leben führen? Dich selbst verwirklichen? Dich akzeptieren? 

Zwei Kilo hindern dich daran? 

Ernsthaft? Ich hatte das Glück, dass mir eine Zufallsbekanntschaft - ein Mann, der in einer Kneipe in London arbeitete, das Buch von Naomi Wolf (1993) über den Tresen reichte. Da war ich 17. Ich musste ihm versprechen, das Buch zurückzuschicken, wenn ich es ausgelesen hatte. Tja, was soll ich sagen. Es sitzt wie eine Trophäe in meinem Bücherregal. Seinen Namen habe ich inzwischen vergessen. Simon, vielleicht? 

Body Positivity vs. Instagram

Die letzten Jahre ich empfinde ich als sehr zwiegespalten. Einerseits ist Body Positivity in der Werbung angekommen, und ich sehe junge Frauen, die selbstbewusster denn je Schönheitskonventionen ignorieren. Die Bewegung ist übrigens fast 70 Jahre alt - entstanden in den 1960er Jahren in den USA, parallel zur Frauen- und Black-is-Beautiful-Bewegung.  Aber dann sind da Social Media und ihre verheerenden Auswirkungen:
 

• 32% der teenage Mädchen berichten, dass Instagram ihr Körperbild verschlechtert
• 60% der 18-24-Jährigen leiden unter negativen Körpergefühlen
• 73% der Teenager fühlen sich unter Druck, perfekt auszusehen

Algorithmen verstärken unrealistische Schönheitsstandards. Über 80% der Bilder sind digital nachbearbeitet. Das Risiko für Depressionen, Essstörungen und niedriges Selbstwertgefühl steigt.

Was können wir tun? 

Vielleicht aufhören, ständig über diese zwei Kilo zu reden?! 

Und unsere Körper als das betrachten, was sie sind: 

der Tempel unserer Seele.

Mein Anliegen 

Ich möchte Frauen zeigen: Du bist schön. Genau so, wie du bist. Als Fotografin erlebe ich so oft, wie Frauen sich durch meine Fotos wohlwollend sehen können. Wenn sie ihre Fotos sehen, strahlen sie. 

Ich werde ja auch nicht jünger, aber dafür schwerer mit den Jahren. Immer öfter werde ich von Freund*innen (allerdings nur in afrikanischen Ländern) begrüßt: „Barbara! Du hast zugenommen!!! Wie schön!" Anfangs, so in meinen 30ern hat mich das irritiert, heute nehme ich es als Kompliment.

Also, liebe Frauen: Ein bisschen mehr Selbstliebe und -akzeptanz. 

Sie tut uns doch allen gut - euch, euren Partner*innen, den Männern, euren Kindern.

(Nur der Schönheitsindustrie nicht... 😉)

Alles Liebe.

Eure Barbara  l   www.her-business.photos

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